Entwurf und erste Realisierung eines GIS für das Landesdenkmalamt.
- Type:Diplomarbeit
- Date:2001
- Supervisor:
Aufgabensteller:
Prof. Dr.-Ing. G. Schmitt
Betreuer:
Dipl.-Ing. S. Kupferer - Person in Charge:Bischoff, F.
- Zusatzfeld:
IBNr: 854
mehr ...
-
Da auch das Landesdenkmalamt unter Rationalisierungsdruck steht, sollte im Rahmen dieser Diplomarbeit untersucht werden, in wie weit ein GIS die Arbeit schneller und effizienter gestalten kann. Es sollte ein Prototyp entstehen, der die Möglichkeiten, aber auch die Grenzen eines solchen Systems aufzeichnet. Die Arbeit musste mit AutoCAD von Autodesk und MS Access verwirklicht werden, da dem Landesdenkmalamt beide Anwendungen zur Verfügung stehen. Beispielhaft sollte an der Stadt Durlach gezeigt werden, wie ein solches GIS aussehen könnte. Der Entwurf des GIS sollte möglichst offen gestaltet sein, damit es leicht erweiterbar und modifizierbar ist, um auch für andere Anwendungen nutzbar zu sein. Da eine enge Zusammenarbeit mit dem Vermessungs- und Liegenschaftsamt der Stadt Karlsruhe besteht, soll die Datenbank auch für diese Behörde, eventuell auch für andere, anwendbar sein. Das GIS sollte keinen nennenswerten Kostenaufwand darstellen, es muss mit den vorhandenen Mitteln realisiert werden können. Des Weiteren muß die Anwendung bedienerfreundlich und einfach zu verstehen sein, da die Mitarbeiter nicht GIS-erfahren sind und auch keine Zeit haben, sich lange in ein solches System einzuarbeiten.
Durch das Archäologische Stadtkataster Baden-Württemberg, in dessen Verlauf alle 306 Städte des Bundeslandes, die schon im Mittelalter bestanden haben, erfasst werden, entsteht ein großer Arbeitsaufwand und eine fast unüberschaubare Datenflut, die ohne rechnergestützte Systeme kaum noch zu bearbeiten ist. Es müssen Daten erfasst und bearbeitet werden. Des Weiteren muss auf diese Daten schnell und selektiv zugegriffen werden, eine Datenbank bringt hier eine enorme Zeiteinsparung.
Planüberlagerungen von historischen Plänen mit modernen Katasterplänen zeigen auf, was sich im Verlauf der Zeit am Stadtbild geändert hat. AutoCAD bietet die Möglichkeit, Rasterpläne mit Vektorkarten zu überlagern. Um jedoch nicht immer wieder die historischen Pläne in das System der modernen Katasterpläne transformieren zu müssen, wird die Anpassung nur einmal durchgeführt. Anschließend werden die Transformationsparameter in der Datenbank gespeichert, so dass die Pläne und Karten automatisch und nach diversen Attributen geladen werden können.
Selektive Auswahlmöglichkeiten von Gebäuden und archäologischen Fundstellen nach verschiedenen Attributen und das anschließende Anzeigen der Selektionsmenge in der Karte bieten dem Benutzer eine große Anwendungsvielfalt. Es können so in Sekunden Informationen eingeholt werden, für die man ohne ein GIS Tage brauchen würde. Durch weitere Bild- und Textinformationen der selektierten Objekte gehören langwierige Archivrecherchen der Vergangenheit an.
Das Ergebnis der Diplomarbeit ist als Machbarkeitstudie zu verstehen und zeichnet sich weniger durch Produktreife aus. Nach Einholen von Reaktionen des Landesdenkmalamtes auf diese Arbeit kann das GIS weiterentwickelt werden und bietet auch für weitere Diplomarbeiten sehr viel Potential. Denkbar ist eine Weiterentwicklung in Richtung 3D-Darstellungen oder die Implementierung weiterer Funktionalitäten.