Die Globale Geodätische Lieferkette im Kontext der UN
Unser moderner Alltag wäre undenkbar ohne die Möglichkeit, jederzeit die exakte Position und Uhrzeit zu bestimmen. Das beginnt bei Navigationssystemen in Autos und geht bis hin zu exakter Zeitbestimmung im Finanzwesen. Wir bewerkstelligen diese anspruchsvolle Aufgabe mithilfe von globalen Satellitenpositionierungsdiensten (GNSS), wie GPS oder dem europäischen System Galileo. Damit diese Dienste Ergebnisse mit der erforderlichen Genauigkeit liefern, muss die Position der Satelliten sowie die sich ständig verändernde Bewegung der Erde im Raum sehr genau bekannt sein.
Zur Bestimmung dieser Parameter braucht es rund um den Globus verteilt geodätische Observatorien. Eines der weltweit bekanntesten und modernsten betreibt das BKG zusammen mit der TU München in Wettzell im Bayerischen Wald – das Geodätische Observatorium Wettzell (GOW). Das GOW arbeitet mit einem Netzwerk von Observatorien und Analysezentren weltweit zusammen, auch als die globale geodätische Lieferkette bezeichnet.
Das Bundesamt für Kartographie und Geodäsie (BKG) leistet hierzu einen wesentlichen Beitrag im globalen Verbund. Dazu gehören Fundamentalstationen im Bayerischen Wald und in Argentinien ebenso wie Datenzentren zur Auswertung der Beobachtungen und zur Bereitstellung von Produkten und Diensten. Im Vortrag werden die Grundlagen der Positionierung vorgestellt und am Beispiel des BKG einzelne Komponenten beschrieben, die zu den hohen Genauigkeiten beitragen und einen Dienst für Endnutzer realisieren. Zudem wird die Rolle der UN, und ihre Bestrebungen eine robuste Lieferkette zu etablieren, beleuchtet.