GNSS-Messungen bei Ka-RaceIng
Die Hochschulgruppe „KA-RaceIng e.V.“ entwickelt und fertigt seit 2006 Rennwagen. Mit diesen nimmt KA-RaceIng an nationalen und internationalen Wettbewerben teil. Aktuell werden zwei neue Teststrecken für den elektrischen, autonomen Rennwagen KIT22d aufgebaut. Dieser Rennwagen kann sich mithilfe von Sensoren in der Umwelt orientieren und so eine, durch Leitpegel markierte, Strecke selbstständig abfahren. Beim Aufbau der Teststrecken soll derzeit ein besonderes Augenmerk auf die Schnelligkeit und Manövrierbarkeit des Rennwagens gelegt werden. Dementsprechend sind beide Teststrecken kurvig und verwinkelt abgesteckt. Im Zuge dieser Überprüfungen soll außerdem der vom Fahrzeug aufgezeichnete Track mit den Koordinaten der Strecke verglichen werden. Hierfür wurden die Leitpegel der Strecke durch eine GNSS-Messung aufgenommen. Der Parkplatz, auf dem die Teststrecken aufgebaut wurden, bietet eine gute Grundlage für GNSS-Messungen, da von keinen Abschattungseinflüssen ausgegangen werden kann.
Für die Messungen wurden zwei Leica GS18 Antennen verwendet. Somit konnten beide Teststrecken, die ungefähr jeweils 120 Punkte beinhalten, simultan aufgenommen werden. Die Teststrecken wurden zweimal im Abstand von circa 30 Minuten aufgenommen. Eine doppelte Standpunktbesetzung ist nötig, um eventuelle grobe Fehler in den Messungen aufdecken zu können. Ein Leitpegelstandpunkt wurde 10 Sekunden mit der GNSS-Antenne besetzt. Hierbei wurde eine Taktrate von fünf Messungen pro Sekunde eingestellt. Mithilfe des deutschen Satellitenpositionierungsdienstes SAPOS konnten cm-genaue RTK-Messungen durchgeführt und in das gewünschte UTM-Koordinatensystem transformiert werden. In der Nachbearbeitung der Daten wurden die Doppelmessungen auf einem Punkt auf Abweichungen vergleichen und schließlich gemittelt. Die ausgewerteten Koordinaten können nun durch das KA-RaceIng-Team weiterverarbeitet werden.