Methodische und numerische Untersuchungen zur Festlegung eines einheitlichen globalen vertikalen Datums
- Ansprechperson:
Dipl.-Ing. Thomas Grombein
Dr.-Ing. Kurt Seitz
Prof. Dr.-Ing. Dr. h.c. Bernhard Heck - Projektgruppe:
Physikalische Geodäsie
- Förderung:
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG)
- Starttermin:
01.07.2012
Nationalen Höhensystemen liegt im Allgemeinen ein individuelles vertikales Datum zu Grunde, welches durch einen bestimmten Meerespegel definiert ist. Global gesehen unterscheiden sich die Niveaus verschiedener Höhensysteme daher um 1-2 m. Bei vielen globalen geodätischen Aufgabenstellungen sowie bei der Bewertung globaler geodynamischer und klimatologischer Prozesse ist es allerdings erforderlich, sich auf ein einheitliches physikalisches Höhenniveau zu beziehen. Die Realisierung eines globalen vertikalen Datums ist hierfür von zentraler Bedeutung. Primäres Ziel des Forschungsprojekts ist die Entwicklung eines praktikablen Verfahrens zur Ableitung von Datumsparametern, mit denen eine Integration nationaler Höhensysteme in ein globales vertikales Datum ermöglicht wird, sowie die Beurteilung der dabei erreichbaren Genauigkeit. Hierzu soll eine neue, innovative Vorgehensweise basierend auf der Lösung eines fixen geodätischen Randwertproblems methodisch ausgearbeitet und auf Baden-Württemberg, Brasilien und Australien angewendet werden. Neben globalen Geopotentialmodellen und digitalen Höhenmodellen sind hierzu terrestrische Schweremessungen als Datengrundlage erforderlich. Für den Einsatz in Entwicklungs- und Schwellenländern mit geringer geodätischer Infrastruktur soll zudem die Leistungsfähigkeit eines vereinfachten Verfahrens untersucht werden, das ohne Punktschweremessungen auskommt.